Weihnachtsrundbrief
Liebe Geschwister des OFS, wir erleben heuer ein außergewöhnliches Weihnachten. Nach wie vor kämpft die ganze Welt mit der immer noch anhaltenden Pandemie. Das kommende Jahr ist eigentlich für den OFS ein Besonderes. Wir können im nächsten Jahr auf ein 800 jähriges Bestehen unseres Ordens zurückblicken. Und wenn ich das tue, dann fällt mir auf, was der Orden schon alles überlebt hat: Weltkriege, Pest und Cholera, die Spanische Grippe, uvm. So werden wir auch diese unangenehme Zeit überdauern. Zu Weihnachten heißt es: „Heute ist euch der Heiland geboren.“ Christus hat uns die Tore des Himmels aufgemacht und alles was er uns gelehrt hat, was uns in den Evangelien überliefert ist, gibt uns Richtung und Orientierung vor, um auch in stürmischen Zeiten feststehen zu können. Ich möchte euch alle einladen gerade deswegen, in nächster Zeit jeder für sich persönlich, den Blick auf die Bergpredigt zu richten. Ich sehe diese gerade jetzt als besonders hilfreich an. Weiters bitte ich euch um das Gebet, vor allem für die weltlichen Verantwortlichen in der Welt und speziell für die in Österreich und Südtirol. Dass sie bereit sind, im Lichte Gottes zu handeln und ihr Handeln zum Wohl der Bevölkerung über jedes egoistische und persönliche Interesse zu stellen, um nicht zusätzliches Leid in dieser ohnehin schwierigen Zeit zu schaffen. Gerade eben in der Bergpredigt steht die Goldene Regel: “Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Ich sehe diesen Satz gerade für die Verantwortlichen, die tagtäglich gezwungen sind, wegen der Pandemie Entscheidungen zu treffen, persönlich für jeden einzelnen als hilfreiche Richtlinie. Was mich zu dem Gedanken führt: Mit Christus wird alles einfach, ohne ihm alles kompliziert. In dem Sinne, es gibt keinen Grund den Mut zu verlieren. Und wenn ich an dieses Weihnachten denke, womöglich waren wir schon lange oder überhaupt noch nicht so sehr auf das Wesentliche zurückgeworfen, das Kind in der Krippe. Betrachten wir es in den nächsten Tagen. Gerade der Hl. Franziskus, der in Greccio die erste Weihnachtskrippe ins Leben ruf, ist ein Beispiel dafür. So wünsche ich euch allen „Frohe Weihnachten.“
Pace e Bene
Franz Spanner